Ich las die Headline in meinem Posteingangsordner „Brauner Bär“. Und
dachte: brauner Bär? Sind nicht alle Bären braun? Na, ja. Bis auf die
quitschgrünen, tomatenroten oder sonnengelben Teddybären?
Mit Bären kenne ich mich nicht so gut aus. Jedenfalls nicht so wie mit
anderen Themen. Wie mit Politik, Geschichte oder auch Literaturgeschichte.
Deutscher Literaturgeschichte.
Die Interessen sind in unserer Familie gut verteilt. Mein Bruder ist für
Sport zuständig. Mein Cousin für Kunst. Und meine Cousine für Biologie.
Brauner Bär fiel also in ihre Abteilung. Dachte ich.
Gleichwohl freute ich mich auf ein Bärenfoto. Vom braunen Bären.
Die Überraschung war gross: Ein Schmetterling? Ein Schmetterling? Ein Schmetterling, der „Brauner Bär“ heisst?
Das ist ja so als würde München jetzt „Paris“ oder „Venedig“ heissen. Oder
ein Flugzeug „Kaffeetasse“.
Nothing is impossible.
Ich dachte an Filme, in denen der Mann fremd geht und von seiner Ehefrau
überrascht wird. Der Standard-Satz heisst dann: Liebling, es ist nicht so wie
es aussieht (Doch. Es ist dann doch so wie es aussieht. Meistens).
Ich dachte auch an Ufos. Da werden unbekannte „Flugobjekte“ am Himmel
gesichtet. Das sollen dann „Aliens auf Weltreise“ sein? Und dann heisst es:
Es ist nicht das, wonach es aussieht.
Wir erinnern uns: „Sheldon Cooper: Es ist nicht das, wonach es
aussieht.“
Gut, dachte
ich: Sei mal offen für Überraschungen!
Kein Bär, der
Dich fressen will.
Kein Bär zum
Knuddeln.
Dafür: Ein
Bär, der Vertrauen zeigt.
Und so schön
sein kann, dass die Designer von Prada & Co. ihre wahre Freude hätten.
Danke, Saskia-Marjanna Schulz.
Und danke, kleiner Brauner Bär.
Gute Reise!
Lilli Cremer-Altgeld
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Mein Tag-Nacht-Buch by Lilli Cremer-Altgeld lillicremeraltgeld@t-online.de